Jeder von uns hat irgendeinen Ort der Welt im Hinterkopf, den er bei Gelegenheit unbedingt bereisen möchte: Asien, Australien, die USA – oder vielleicht Island? Bei mir war es bis vor kurzem noch Südamerika, genauer: Ecuador. (Wobei du das bei dem Titel „Reisebericht Ecuador“ sicher schon ahnen konntest.)

Diesen Wunsch konnte ich mir nun endlich mit einer Rundreise erfüllen. Die beste Entscheidung war es, auch die Galapagosinseln zu bereisen, denn zu Beginn wollten wir, ich und drei Freunde, aus Budgetgründen eigentlich darauf verzichten. In diesem persönlichen Reisebericht über Ecuador erfährst du unter anderem, warum diese Inseln ein MUSS sind!

Nun zur Reise- Route: Start war die Hauptstadt Quito, von dort aus ging es auf die berühmten Galapagosinseln, zurück auf das Festland nach Guayaquil, Cuenca, Banos, den Quilotoa- Kratersee, den Cotopaxi- Vulkan, den Amazonas Regenwald und schließlich zurück nach Quito. Ein paar dieser Reisetipps möchte ich dir im Folgenden beschreiben.

Reisetipp #1
Quito

Die auf 2.850 Meter Höhe erbaute Stadt Quito ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Hier herrscht ein Flair zwischen US-amerikanischem Fast Food, Sportparks und einer aufstrebenden südamerikanischen Stadt mit ecuadorianischen Einwohnern und nur wenigen Touristen (das kann aber auch an der Nebensaison liegen, zu der wir im September dort waren).

Entgegen den meisten Reiseführern haben wir uns hier absolut sicher gefühlt und keine negativen Erfahrungen mit Diebstahl oder anderen kriminellen Übergriffen gemacht. Bitte achte allerdings darauf, ein Taxi mit einer grünen Nummer an der Scheibe zu erwischen oder eines vom Hotel bestellen zu lassen, denn diese sind zertifizierte Taxifahrer.

Hier eine wichtige Information für alle Naschkatzen: Ecuador ist bekannt für Kakaoplantagen und daher gibt es auch in Quito sehr gute Milchschokolade in den Straßencafés. Ein echter Genuss im Urlaub!

Köstlichkeiten aus Ecuador - Schokolade

Reisetipp #2
Galapagosinseln

Die Reise ging weiter zu den Galapagosinseln, mein persönliches Highlight! (Und ohne ihn wäre mein „Reisebericht Ecuador“ auch nur halb so gut.)

Auch wenn Extrakosten, wie die 100€ Nationalpark-Gebühr, hinzukommen, darfst du dir diese einzigartige Pflanzenwelt und die besonders zutraulichen Seelöwen nicht entgehen lassen. Auch Leguane, Vögel und Eidechsen kommen gar nicht erst auf die Idee vor dir wegzulaufen. Diese Tiere kennen den Menschen nicht als Feind, sondern finden es ebenso spannend dich zu erkunden, wie du sie. Streichelzoo-Feeling inklusive! Anfassen ist natürlich trotzdem streng verboten! (obwohl die Vögel am Strand anscheinend nichts von diesem Verbot gehört haben und sich fröhlich auf unserem Kopf niederließen).

Ein Muss bei einem Besuch der Galapagosinseln sind Schnorcheltouren, je nach Budget entweder mit einem Guide, der dich mit einem Boot zu einem Korallenriff fährt, oder auf eigene Faust mit geliehenem Equipment. In jedem Fall solltest du unter Wasser auf Entdeckungstour nach Riesenschildkröten, Pinguinen, Seesternen und bunten Fischen gehen. Kaum vorstellbar, so eine vielfältige Flora und Fauna um dich herum zu haben!

Reisebericht Galapagosinseln: Seelöwen in Ecuador

Reisetipp #3
Banos

Nach den Galapagosinseln war es an Zeit, das Festland zu erkunden!

Banos ist ein kleiner Ort, der bekannt ist für seine heißen Quellen, in denen du im Sonnenuntergang ein herrliches Bad nehmen kannst. Aber Badehaube nicht vergessen! Dies ist Pflicht, damit das Wasser sauber bleibt. Ein sehr hübscher und witziger Anblick wird dir geboten, wenn die Quelle voll farbiger Badekappen ist und so ein buntes Treiben entsteht.

Leider war das Fotografieren verboten und ich kann diesen Moment nur mit Worten mit dir teilen. Aber nicht zuletzt aus diesem Grund musst du früher oder später selbst nach Banos reisen 😉

Heiße Quellen in Banos - Reisebericht Ecuador

Reisetipp #4
Quilotoa- Kratersee

Auf dem Weg zum Cotopaxi- Vulkan kamen wir an dem Quilotoa- Kratersee vorbei.

Dies ist ein wahnsinnig schöner See, der sich innerhalb eines Vulkans gebildet hat. Seine türkisfarbene Tönung hat er aufgrund der Mineralien, die sich dort abgelagert haben.

Nach einer Wanderung über die unebene Felslandschaft, haben wir uns Kanus ausgeliehen, um auch einmal die Sicht mitten vom See auf die inneren Kraterwände zu genießen. Der Aufstieg war anstrengender als der Abstieg. Daher gibt es die Möglichkeit für 10$ einen Esel zu mieten, der den steilen Weg für dich meistert. Nach circa zwei Stunden haben wir es aber auch aus eigener Kraft wieder an den oberen Kraterrand geschafft. Der Ausblick ist einmalig!

Quilotoa Kratersee in Ecuador - Reisebericht

Reisetipp #5
Cotopaxi- Vulkan

Ein atemberaubender Kontrast nach den Galapagosinseln und ihren 30 Grad Durchschnittstemperatur sind die Anden im Allgemeinen und der Cotopaxi- Vulkan im Speziellen.

Wir machten uns auf den Weg mit unserem kleinen Mietauto, das wir uns für den Urlaub zugelegt haben. Das Klima wird nach oben immer kühler, die Luft dünner und somit der Atem schwerer, unser Gefährt wurde immer langsamer. Bis er auf 4.300 Meter den Geist aufgab. Bye Bye Auto, von nun an hieß es laufen.

Die Höhe habe ich absolut unterschätzt. Jeder Schritt war fünfmal so anstrengend wie zu Hause in Berlin. Aber als wir die Schneehöhe durchbrochen hatten, stieg auch die Motivation wieder und am Ende standen wir auf knapp 5.000 Meter und dem zweithöchsten Vulkan Ecuadors.

Cotopaxi- Vulkan - Reisebericht Ecuador

Reisetipp #6
Amazonas- Regenwald

Nach den kalten Anden wurde es wieder Zeit für ein wärmeres Gebiet – den Amazonas.

Mit einem ecuadorianischen und sehr herzlichen Guide namens Guido (kein Scherz!) fuhren wir zwei Stunden einen Seitenarm des Rio Napos entlang zu unserer Lodge. Hier verbrachten wir drei Nächte unseres Urlaubes und fuhren jeden Tag mit dem Kanu für zehn Personen entlang des Flusses, um nach Tieren Ausschau zu halten. Am Ende haben wir ganz viele und verschiedenartig Affen, kleine Kaimane, ein Faultier, wunderschöne Vögel sowie bunte und riesige Schmetterlinge gesehen.

Die Nachttour im Dunkeln mit Kopftaschenlampen zwischen Lianen à la Tarzan und Riesenspinnen war ein absolutes Urlaubs- Highlight. Aber keine Angst, diese nächtliche Rundreise ist kein Muss, du kannst genauso gut mit deinem Buch und Bier in der Hängematte der Lodge bleiben und einfach nur den Geräuschen des Regenwaldes lauschen. Komplett still ist es hier nämlich zu keiner Tageszeit, ständig zirpt, zwitschert, plätschert oder pfeift es irgendwo in der Nähe – oder Ferne.

Amazonas- Regenwald - Reisebericht EcuadorReisebericht Ecuador: Mein Fazit

In Ecuador gibt es kühle Berge und aktive Vulkane, tropischer Regenwald, weißer Sandstrand und die zumeist heißen Galapagosinseln. Wenn du mich fragst, was ich am schönsten fand und welches Erlebnis mir am meisten in Erinnerung bleibt, dann kann ich dir keine Antwort darauf geben. In jedem Fall war es die vielfältigste und abwechslungsreichste Reise meines Lebens. Bislang..

Liebe Grüße,
Miriam von MyPostcard

P.S.: Ich hoffe mein „Reisebericht Ecuador“ hat dir gefallen und hilft dir dabei, dich – solltest du einmal nach Ecuador reisen – besser auf deinen Trip vorzubereiten.

Author

Engländerin und Wannabe-Deutsche - denn wie könnte man sich nicht in ein Land verlieben, in dem Worte wie “Kummerspeck” hinter jeder Ecke lauern? Ich liebe es, zu reisen und die Kuriositäten verschiedener Länder zu entdecken - und der beste Weg sich an diese zu erinnern, ist natürlich per Postkarte!

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