Vergangenen Herbst flog ich ans andere Ende der Welt – genauer gesagt: Neuseeland. Vier Monate lang reiste ich durch dieses wunderschöne Land, erlebte einzigartige Dinge und bekam einige der schönsten Orte der Welt zu sehen.

Mein persönliches Highlight hatte ich dabei kurz vor Weihnachten. Davon möchte ich dir heute im meinem Reisebericht von Neuseeland erzählen.

Der Tongariro Nationalpark – Wandern auf aktiven Vulkanen in Neuseeland

Im Zentrum der Nordinsel Neuseelands liegt der Tongariro Nationalpark. Er ist nicht nur der älteste, sondern für viele auch der schönste Nationalpark des Landes und zählt dabei sowohl zum UNESCO Weltkultur- als auch zum Weltnaturerbe.

Am besten lassen sich die traumhaften Landschaften in mitten von gleich vier aktiven Vulkanbergen durch den ,,Tongariro Alpine Crossing’’ erkunden. Dabei handelt es sich um die wohl schönste Eintageswanderung Neuseelands. Sie dauert etwa 8 Stunden und erstreckt sich über einen knapp 20 km langen Weg durch teils steiles Vulkangelände.

Für mich begann die Wanderung früh morgens auf einem kleinen, vernebelten Parkplatz. Gemeinsam mit einer Freundin machte ich mich auf den Weg, entlang der beschilderten Route. Anfangs ging es noch angenehm geradeaus oder nur leicht bergauf, doch das sollte sich ändern…

Schnell wurden die Pfade steiler, schwieriger – und die Luft dünner. Auf halbem Weg erreichten wir den „Red Crater Summit“, einen der höchsten Punkte des Gebirges in knapp 1900m Höhe. Dort angekommen, brauchten wir erst einmal eine lange Pause. Das wandern und klettern hatte ganz schön Kraft gekostet und wir fingen langsam an zu schwächeln.

So weit oben in den Bergen war es zwar ziemlich kalt, aber dank dem aktiven Vulkan unter unseren Füßen, war der Boden angenehm warm. So stand einem entspannten Picknick also nichts im Wege!

Trotzdem kostete uns dann doch einiges an Überwindung und Selbstmotivation, um uns wieder auf den Weg zu machen. Um ehrlich zu sein, hatten wir uns das Ganze ein wenig einfacher vorgestellt. Aber aufhören und umkehren? Nicht mit uns!

Zum Glück wurde der Weg dann auch etwas entspannter. Die Route war nicht mehr ganz so steil und langsam ging es sogar bergab. (Allerdings mussten wir jetzt aufpassen, nicht im Geröll zu stolpern, hinzufallen und uns zu verletzen.)

 

Neuseeland: Emerald Lakes, Tongariro Nationalpark

Die Emerald Lakes – das Highlight des „Tongariro Alpine Crossing“

Nach etwas mehr als einer weiteren halben Stunde wurden wir dann für unseren Einsatz belohnt! Vor uns lagen nun die „Emerald Lakes“: zwei leuchtend smaragdgrüne Seen, welche ihre einzigartige Farbe durch die Mineralien des aktiven Vulkans bekommen. Perfekt also, um eine weitere kleine Pause einzulegen, um ein paar Fotos zu schießen und bei einer Hand voll Keksen den Ausblick zu genießen.

Aber irgendwann mussten wir weiter. Es wurde langsam spät. Vorbei am „Blue Lake“ – einem strahlend blauen, klaren See – ging es jetzt hauptsächlich bergab. Statt Vulkanlandschaften begrüßte uns so langsam wieder mehr Natur. Dazu gab es einen nahezu endlosen Blick über die beeindruckenden Landschaften am Horizont, gesät mit Bergen, Wiesen und wunderschönen Seen.

Die letzten Meter durch eine Art Regenwald konnten wir dann auch noch meistern – sogar ohne über eine der vielen Baumwurzeln zu stolpern. Als wir den Parkplatz – und damit das Ende unseres Pfads – erreichten, ließen wir uns erschöpft (aber auch überglücklich) auf die Wiese fallen.. Kurze Zeit später kam schon unser Bus und brachte uns sicher zurück ins Hostel.

In den darauf folgenden Tagen konnte wir es immer noch kaum glauben, dass wir diese extrem anstrengende Wanderung gemeistert hatten! Ich konnte vor Schmerzen und Muskelkater kaum laufen. Aber dieses unglaubliche Erlebnis, die Natur und dieser unfassbare Ausblick waren es zu 100 Prozent wert gewesen!

Also, solltest du zufällig auch eine Reise nach Neuseeland planen, dann lege ich dir den „Tongariro Alpine Crossing“ sehr ans Herz! Und ich hoffe mein Reisebericht von Neuseeland hat dir gefallen.

Zu guter Letzt noch ein kleiner Geheimtipp:
Packe dir unbedingt einen Schal ein! (Du wirst mir später dankbar sein.)

Viel Spaß auf deinen Reisen,
Greta von MyPostcard

 

P.S. für alle „Herr der Ringe“-Fans: Man kommt während der Wanderung an einigen der bekannten Drehorte des Films vorbei. Der Höhepunkt ist dabei Mount Ngaurohoe, auch bekannt als Schicksalsberg – also der Ort, an dem “Der eine Ring” geschmiedet und am Ende von den Hobbits vernichtet wird.

Author

Engländerin und Wannabe-Deutsche - denn wie könnte man sich nicht in ein Land verlieben, in dem Worte wie “Kummerspeck” hinter jeder Ecke lauern? Ich liebe es, zu reisen und die Kuriositäten verschiedener Länder zu entdecken - und der beste Weg sich an diese zu erinnern, ist natürlich per Postkarte!

Comments are closed.